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Position der Versammlung zu Fake-Shops

Die Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz setzt sich in ihrem Positionspapier „Mehr Transparenz bei Webangeboten – besserer Schutz vor Fake-Shops“ für eine koordinierte Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Fake-Shops ein.

Versammlung fordert besseren Schutz vor Fake Shops
Verbraucherzentrale begrüßt gemeinsames Vorgehen

 
Ludwigshafen/Mainz, 10. Dezember 2020
 
Auf gefälschten Internet-Verkaufsplattformen („Fake-Shops“) werden häufig Markenartikel zu stark verbilligten Preisen angeboten. Die bestellte und bezahlte Ware wird jedoch nicht geliefert, denn hinter diesen Shops stecken keine echten Händler, sondern Betrüger. Bei der Registrierung der Webadressen ihrer Shops (.de-Domains) verwenden die Betrüger falsche Adressdaten oder aber gestohlene Daten einer real existierenden Person. Die Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz setzt sich in ihrem Positionspapier „Mehr Transparenz bei Webangeboten – besserer Schutz vor Fake-Shops“ für eine koordinierte Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Fake-Shops ein und fordert, dass zur Registrierung einer .de-Domain künftig eine Identitätsprüfung obligatorisch wird. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz begrüßt das Positionspapier und erhofft sich durch ein gemeinschaftliches Vorgehen gegen die unseriösen Maschen Synergieeffekte und mehr Schlagkraft im Kampf gegen Fake-Shops.

Albrecht Bähr, Vorsitzender der Versammlung der Medienanstalt RLP: „Die coronabedingten Kontaktbeschränkungen der vergangenen Monate haben die Umsätze im Online-Einzelhandel stark gesteigert. Davon profitieren leider auch Betrüger. Wir setzen auf den Ausbau der Zusammenarbeit zwischen der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und den Strafverfolgungsbehörden bei der Fake-Shop-Problematik, um die Verbraucherinnen und Verbraucher möglichst gut zu schützen.“

In der Sitzung am 7. Dezember 2020 hat die Versammlung der Medienanstalt RLP das Positionspapier „Mehr Transparenz bei Webangeboten – besserer Schutz vor Fake-Shops“ beschlossen. Im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags zur Internetrecherche stößt die Medienanstalt immer öfter auf betrügerische Angebote in Form sog. FakeShops. Auch die Zahl der Hinweise auf solche Webseiten nimmt zu. Den anderen Landesmedienanstalten und den Verbraucherzentralen bietet sich das gleiche Bild: Auf gefälschten Internet-Verkaufsplattformen werden Markenartikel zu stark verbilligten Preisen angeboten. Die bestellte und im Voraus bezahlte Ware wird jedoch nicht geliefert.

„Der Schaden für Betroffene beläuft sich nicht selten auf weit mehr als tausend Euro. Leider ist das Geld meist auch nicht wiederzuerlangen. Daher ist es wichtig, Abzocke im Internet konsequent zu bekämpfen “, so Lore Herrmann-Karch, Pressereferentin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und Mitglied der Versammlung. „Bei der Verbraucherzentrale vergeht kein Tag, ohne dass Opfer von Fake-Shops in den Beratungsstellen Rat suchen.“

Eine Erstattung der umsonst gezahlten Beträge ist in den meisten Fällen ebenso wenig zu erreichen wie die strafrechtliche Verfolgung der betrügerischen Anbieter. Sie verwenden bei der Registrierung der .de-Domains falsche Adressdaten im In- und Ausland oder aber gestohlene Daten einer real existierenden Person (sog. Identitätsdiebstahl). Möglich ist dies, weil das derzeitige Registrierungsverfahren keine Identitätsprüfung des späteren Domaininhabers vorsieht. In anderen europäischen Ländern, in denen eine Identitätsprüfung eingeführt wurde, ist der Anteil betrügerischer Online-Shops deutlich gesunken.

Die Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz schließen sich einer Empfehlung des Deutschen Bundesrates an und fordern die Einführung einer verpflichtenden Identitätsprüfung bei der Domainregistrierung. Damit wird gleichzeitig die Transparenz von Webangeboten und der Betreiber gesteigert. Darüber hinaus fordert die Versammlung eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Landesmedienanstalten, Verbraucherzentralen und den Ermittlungs- beziehungsweise Strafverfolgungsbehörden bei der Fake-Shop-Problematik und die Initiierung weiterer Maßnahmen, die Verbraucherinnen und Verbraucher beim sicheren Online-Shopping unterstützen.