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17.06.2025 | Aktuelles

KIM-Studie 2024 veröffentlicht

Mit der KIM-Studie 2024 (KIM steht für Kindheit, Internet, Medien) untersucht der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) das Mediennutzungsverhalten von Kindern im Alter von 6- bis 13-Jahren in Deutschland. Wir stellen die wichtigsten Ergebnisse vor und geben einen Überblick zu Hilfsangeboten der Medienanstalt RLP.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse


Internetnutzung

72 Prozent der Kinder sind grundsätzlich, d. h. zumindest selten im Internet unterwegs. Damit bleibt der Anteil der Internetnutzer*innen im Vergleich zu der letzten Erhebungszeitpunkten auf relativ konstantem Niveau. Jungen sind mit 74 Prozent häufiger im Internet als Mädchen mit 70 Prozent. Mit steigendem Alter zeigt sich eine kontinuierliche Zunahme der Internetnutzung. Nutzen bei den 6- bis 7-Jährigen nur 37 Prozent das Internet, sind es bei den 12- bis 13-Jährigen fast 100 Prozent.

Social-Media-Nutzung

An erster Stelle der verwendeten Social-Media-Angebote steht WhatsApp. 73 Prozent der Kinder öffnen diesen Dienst regelmäßig, d. h. mindestens einmal pro Woche. Mit deutlichem Abstand folgt TikTok mit einer regelmäßigen Nutzung von 42 Prozent. Es folgen Instagram (25 %) und Snapchat (21 %). Vier Fünftel der Kinder die WhatsApp nutzen sind zudem mindensten in einer WhatsApp-Gruppe. Zwei Drittel der Kinder die WhatsApp nutzen, sind in einer Klassengruppe oder einer Gruppe im Kontext der Schule.

Um einzuschätzen, welchen Stellenwert die Kommunikation über Social Media im Alltag hat, untersucht die KIM-Studie, wie Kinder über die verschiedenen Plattformen Kontakt zu ihrem Freundeskreis halten. Dabei fällt auf, das der persönliche Kontakt für fast alle Kinder (98 %) im Alltag der bevorzugte Weg der Kommunikation mit ihren Freund*innen ist. Es folgen Nachrichten in Chats (68 %) und Sprachnachrichten (65 %). 

Reglementierung der Handynutzung

Die KIM-Studie zeigt, dass 77 Prozent der Kinder, die ein eigenes Handy oder Smartphone besitzen, ihr Gerät mit in die Schule bringen dürfen. Dabei steigt die Erlaubnis für das Mitführen von Handys mit zunehmendem Alter an. Während in der Grundschule nur drei von fünf Kindern ihr Smartphone dabei haben dürfen, liegt der Anteil unter den 12- bis 13-jährigen Schüler*innen bei 80 Prozent. 

Beim Blick auf eine kompetente Medienerziehung der Kinder fällt auf, dass die elterliche Medienbegleitung für Kinder und Jugendliche starke Defizite aufweist und dringender Handlungsbedarf besteht. Drei Beispiele verdeutlichen dies:

  • 55 Prozent der Eltern verzichten vollständig auf technische oder begleitende Maßnahmen zur Steuerung der Nutzungszeit. Sie liegt bei den 6- bis 13-Jährigen täglich bei 45 Minuten.
  • 64 Prozent der Kinder spielen digitale Spiele. 50 Prozent der Kinder, die die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) kennen, haben allerdings schon ein Spiel gespielt, das für ihr Alter eigentlich nicht geeignet war.
  • Über 50 Prozent der Kinder nutzen täglich das Internet. Dabei sind viele Kinder auch in den sozialen Medien aktiv, obwohl diese laut Nutzungsbedingungen erst ab 13 Jahren erlaubt sind.

Über die KIM-Studie 2024

Für die KIM-Studie 2024 wurden vom 18. September 2024 bis zum 7. November 2024 deutschlandweit 1.125 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren sowie deren primäre Erziehungsperson befragt. Herausgeber der KIM-Studie ist der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs), eine Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks (SWR). Die Durchführung der Studie erfolgte durch das IFAK Institut, Taunusstein.

Weitere Info zum mpfs

Fazit

Die aktuelle KIM-Studie belegt insgesamt einen hohen Grad der Mediatisierung der Kindheit. Medien sind im Familienhaushalt allgegenwärtig, und durch Geräte wie Smartphones oder Tablets erhalten Kinder Zugang zu einem nahezu unbegrenzten Angebot an Inhalten.

Besonders bei der Social-Media- und Bewegtbildnutzung fällt auf, dass altersgerechte und nicht altersgerechte Inhalte direkt nebeneinanderstehen und dadurch für Kinder kaum zu unterscheiden sind. Hier müssen vor allem die Plattform-Anbieter Verantwortung übernehmen: Sie müssen ihre Angebote so gestalten, dass Kinder als Nutzer*innen bestmöglich geschützt werden. Auch Eltern, Lehrkräfte und andere Pädagog*innen sind angewiesen, die 6- bis 13-jährigen Kinder bei ihrer medialen Reise zu begleiten und bestmöglich zu unterstützen.

Diese Hilfsangebote bietet die Medienanstalt RLP

EU-Initiative klicksafe

Mit klicksafe hat die Medienanstalt RLP eine Initiative, die das Ziel hat, die Online-Kompetenz der Menschen zu fördern und sie mit vielfältigen Angeboten beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu unterstützen. klicksafe bündelt und entwickelt relevante Informationen und Angebote zu einer sicheren, kompetenten und selbstbestimmten Internetnutzung. Sie richtet sich dabei insbesondere an Menschen, die Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, ihre Internetkompetenzen auszubauen – von Eltern über Lehrkräfte bis hin zu Multiplikator*innen – aber auch an alle, die sich selbst fit machen wollen. So erhalten Nutzer*innen einen Überblick über aktuelle Online-Themen sowie konkrete Tipps für den digitalen Alltag.

Weitere Info

Ohrenspitzer: Zuhörförderung

Kinder werden vom ersten Lebenstag an fotografiert und gefilmt, sollen in die Kamera lachen und werden von Filmen und Medien unterhalten. Sie erleben den Medienumgang ihrer Eltern und Bezugspersonen. Und oft konkurrieren Kinder gegen das elterliche Smartphone um Aufmerksamkeit. Je älter die Kinder werden, desto zahlreicher werden auch die Geräte, die sie selbst nutzen.

Vom Buch über Hörmedien und Fernsehen hin zu Smartphone, Spielekonsole und Laptop / PC usw. ist eine breite Palette von Medien in den Familien vorzufinden und auch direkt in den Kinderzimmern anzutreffen. Ohrenspitzer bietet praktische, aktive und gestalterische Methoden, die die Kinder zum Nachdenken über das eigene Mediennutzungsverhalten anregen. Die Angebote sind bewusst niederschwellig, der Umgang mit Aufnahmegerät, Mikrofon und Schnittsoftware ist kinderleicht. So entsteht ein kritisches Bewusstsein, denn mit Ohrenspitzer-Methoden lassen sich alltägliche Fragen zum Beispiel zur Bedeutung der Privatsphäre, zum Datenschutz oder auch zur Meinungs- und Informationsfreiheit kindgerecht thematisieren und klären.

Weitere Info

Zum Download

KIM-Studie 2024

Materialien, Medienkompetenz, Studienreihe

Veröffentlicht am: 02.06.2025
Herausgeber*in: Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs)

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Medienanstalt Rheinland-Pfalz - Was wir für Sie tun

Bürgermedien, Medienförderung, Medienkompetenz, Medienregulierung, Medienanstalt, Broschüre

Veröffentlicht am: 28.09.2023
Herausgeber*in: Medienanstalt Rheinland-Pfalz
pdf, 5 MB

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[kommunikation]@medienanstalt-rlp.de


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