Schon seit Jahrzehnten werden in TV-Formaten wie „Verstehen Sie Spaß?” oder „MTV Pranked” verschiedenen Personen Streiche gespielt. In Social Media erreichen sogenannte „Pranks“ jedoch eine neue Dimension. Oft sind die Streiche lustig und harmlos. Es gibt jedoch auch solche, bei denen andere zur Belustigung der Community absichtlich in emotionale Ausnahmezustände gebracht werden, darunter auch sehr junge Kinder. Solche Beiträge können den Betroffenen nachhaltig schaden und vermitteln Zuschauenden mindestens fragwürdige Werte hinsichtlich des sozialen Miteinanders.
Junge Kinder als Opfer von Pranks
Poop-Prank, Spinnen-Filter-Prank oder Ghost-Filter-Prank – viele „Streiche“ zielen darauf ab, bei Kindern Angst, Ekel oder Verwirrung auszulösen. Dazu werden zum Beispiel Videofilter genutzt, um den Kindern einzureden, ein Geist befände sich im Raum oder eine Spinne krabbelte über ihr Gesicht. Junge Kinder können diese Situationen nicht einordnen und sind teilweise stark verängstigt.
Besonders schlimm für die Opfer: In der Regel werden sie von Vertrauenspersonen in diese Situation gebracht. Zum Beispiel von den eigenen Eltern oder von älteren Geschwistern. Das Hochladen der Videos bei Social-Media-Diensten und Videoplattformen verletzt außerdem erheblich die Persönlichkeitsrechte der Kinder. Diese Videos erhalten teilweise viel Zuspruch und erreichen große Verbreitung. So sind die Kinder im Internet potenziell jahrelang weiterem Spott ausgesetzt.
Der Report „TikTok-Pranks mit Kindern“ von jugendschutz.net klärt auf über die Darstellungen emotionaler Ausnahmezustände von Kindern zu Unterhaltungszwecken auf der Plattform TikTok.
Überarbeitet: „Pranks – Alles nur Spaß???“
Unsere Unterrichtseinheit „Pranks – Alles nur Spaß???“ regt dazu an, gemeinsam mit den Schüler*innen zu reflektieren, welche Streiche harmlos sind und wo Grenzen überschritten werden. Die überarbeitete Version können Sie ab sofort herunterladen.