Der Leitfaden konzentriert sich auf Fotos und Videos, die Kinder in alltäglichen Situationen zeigen und die auf den ersten Blick als harmlos empfunden werden – obwohl sie Risiken bergen. Denn auch Alltagsaufnahmen werden von Social-Media-Kanälen und Webseiten gestohlen und in einschlägigen Internetforen hochgeladen. Dort werden die Fotos und Videos angesehen, getauscht und sexualisiert. Das geschieht etwa durch obszöne Texte und Kommentare, sexuelle Laute oder bestimmte Hashtags und Emojis. Zudem werden zunehmend KI-Tools genutzt, um Aufnahmen täuschend echt zu verändern. Mit sogenannten Deepnude-Generatoren oder Nudifiern können Bilder von bekleideten Kindern mit wenigen Klicks sexualisiert werden.
Accounts von Eltern geraten dabei ebenso ins Visier von Täter*innen wie die Internetauftritte von Schulen, Horten, Kindergärten, Sportvereinen oder Organisationen. Besonders an solche Einrichtungen und Organisationen richtet sich der Leitfaden von Save the Children. Ihnen soll durch diese Publikation das Wissen an die Hand gegeben werden, um informiert zu entscheiden, welche Bilder sie teilen und veröffentlichen und welche besser nicht.
Die Inhalte der Publikation basieren auf zahlreichen Gesprächen mit Expert*innen von Kinder- und Jugendschutzorganisationen und der Polizei. Kooperationspartner ist jugendschutz.net, das gemeinsame Kompetenzzentrum von Bund, Ländern und Landesmedienanstalten für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Die 36-seitige digitale Veröffentlichung gibt Hintergrundinformationen zu Pädokriminalität im Internet und erklärt mit vielen Beispielen, wie Täter*innen vorgehen. Anhand von Illustrationen werden riskante und weniger riskante Motive gegenübergestellt und Empfehlungen gegeben – sowohl zur Bildauswahl als auch zu technischen Sicherheitsvorkehrungen. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit den Rechten von Kindern, die durch die Zweckentfremdung ihres Bildmaterials verletzt werden.