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26.11.2024 | Medienkompetenz

So erkennt man Fake Shops im Internet

Black Friday, Cyber Monday und das Weihnachtsgeschäft - zum Jahresende überbieten sich Online-Händler mit Schnäppchen und Rabatten. Den allgemeinen Kaufrausch machen sich leider auch Betrüger*innen zunutze. Sie locken mit vermeintlich unschlagbaren Angeboten, um uns zu Käufen zu verleiten. Wie können Sie so einen Fake Shop von einem seriösen Online-Händler unterscheiden? Wir zeigen, worauf Sie beim sicheren Einkaufen im Internet achten müssen und bieten dazu eine einfache Checkliste und Unterrichtsmaterial für die Arbeit mit Jugendlichen an.

Das Einkaufen im Internet bietet viele Vorteile. So gibt es manche Rabatte nur im Online-Shop. Die Preise unterschiedlicher Anbieter lassen sich einfach vergleichen. Und der Einkauf ist bequem vom Sofa aus möglich.
Allerdings gibt es auch Nachteile. Produkte können nicht vor dem Kauf begutachtet werden. Der günstige Kaufpreis kann sich durch teuren Versand wieder relativieren. Und leider betreiben nicht nur vertrauenswürdige Geschäftspersonen Online-Shops.

Eine vollständige Sicherheit gibt es beim Einkaufen im Internet zwar nicht. Allerdings können Sie mit folgenden Tipps das Risiko verringern, auf Betrüger*innen hereinzufallen:

Tipp 1: Rabatte prüfen und Preise vergleichen

Wenn der Kaufpreis den Preis bei anderen Geschäften sehr deutlich unterschreitet, ist Vorsicht geboten. Fake-Shops erkennt man oft daran, dass nahezu alle Artikel im Angebot drastisch reduziert sind. Zum Beispiel werden auch begehrte Markenprodukte besonders günstig angeboten. Vorsicht auch, wenn Produkte bestellt werden können, die in anderen Shops ausverkauft oder nicht lieferbar sind.

Tipp 2: Impressum kontrollieren

Wenn es Zweifel an der Echtheit eines Shops gibt, lohnt es sich, das Impressum genauer anzuschauen. Durch eine einfache Suchmaschinenabfrage lässt sich rausfinden, ob die angegebene Adresse existiert. Und auch ob es realistisch ist, dass von dieser Adresse aus zum Beispiel ein Online-Großhandel betrieben wird. Typischer Trick: Betrüger*innen kopieren einfach das Impressum echter Online-Händler. Achten Sie also darauf, dass der Name des Gewerbes auch wirklich mit dem der Webseite übereinstimmt.

Tipp 3: Kontaktmöglichkeiten überprüfen

Sind Adresse, Telefonnummer oder E-Mail als Kontaktmöglichkeiten überhaupt vorhanden? Falls ja, lohnt es sich etwa durch einen Anruf zu überprüfen, ob die Telefonnummer auch tatsächlich funktioniert.

Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale überprüft für Sie automatisch jeden gewünschten Shop. Einfach die URL eingeben und nach wenigen Sekunden bekommen Sie eine erste Einschätzung, ob es sich um eine seriöse Seite handelt oder ob Vorsicht geboten ist.

Tipp 4: Bewertungen kritisch hinterfragen

Gute Bewertungen können zwar ein Hinweis dafür sein, dass man es mit einem echten und zuverlässigen Shop zu tun hat. Aber diese Bewertungen lassen sich auch fälschen. Vorsicht ist also geboten, wenn Bewertungen ausnahmslos positiv sind oder sich in der Formulierung sehr stark ähneln.

Tipp 5: Nur sichere Zahlungswege nutzen

Am sichersten ist das Bezahlen auf Rechnung, nachdem die Ware überprüft werden konnte. Auch das Zahlen per Einzugsermächtigung gilt als sicher, da das Geld bis zu acht Wochen nach Kauf wieder zurückgebucht werden kann. Auf keinen Fall sollte per Vorauskasse bezahlt werden.

Tipp 6: Auf Verschlüsselung achten

Beim Zahlen im Internet sollten die Daten stets verschlüsselt übermittelt werden. Überprüfen lässt sich das, indem man einen Blick auf die Adresszeile des Browsers wirft. Beginnt die Adresse mit „http“, ist Vorsicht geboten - die Verbindung ist unsicher. Beginnt die Adresse mit „https“, erfolgt die Übermittlung verschlüsselt und ist somit sicher.

Tipp 7: Qualität der Webseite kritisch überprüfen

Fehlerhafte Texte oder unvollständige Seiten sind ein weiteres Merkmal, an dem Fake-Shops erkannt werden können. Zum Beispiel wenn Absätze hintereinander in verschiedenen Sprachen verfasst sind. Oder wenn Texte wahllos zusammenkopiert erscheinen. Auch Bilder, die offensichtlich bearbeitet wurden oder schlechte Qualität aufweisen, sind ein Warnzeichen.

Tipp 8: Vorsicht bei Shopping-Angeboten in Social Media

Immer mehr wird auch in sozialen Netzwerken und Messengern wie WhatsApp, Instagram und Co. oder in Shopping-Apps geworben. Über Werbeanzeigen werden Kund*innen dann auf betrügerische Internet-Seiten weitergeleitet.

Infoblatt und Checkliste von klicksafe

Auf unserem Infoblatt fassen wir die wichtigsten Tipps zusammen. Mit einer Checkliste überprüfen Sie ganz einfach, ob die Bestellseite seriös ist oder ob Vorsicht geboten ist.

Unterrichtsmaterial zu „Abzocke im Netz“

Die klicksafe-Unterrichtseinheit „Young Crime – Abzocke im Netz“ beschäftigt sich mit einem Fall von Verkaufsbetrug durch eine Jugendliche. Die Schüler*innen bekommen in dieser Einheit Informationen über Fake Shops und lernen Schutzmaßnahmen in Form einer Checkliste kennen. Zur Unterrichtseinheit gehört außerdem das Video „Abzocke im Netz“ aus der ZDFTivi-Sendung „Young Crime“. Die Entscheidung der Schüler*innen über ein mögliches Strafmaß werden abschließend mit der Einschätzung der jugendlichen Expert*innen und der Jugendrichterin im Video abgeglichen und analysiert.

Das Material ist in Zusammenarbeit mit dem ZDF und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz entstanden. Es ist für den Einsatz ab Klasse 5 geeignet, die Durchführungsdauer beträgt ca. 1-2 Schulstunden.

Kartenspiel zu Themen des Verbraucher*innenschutzes

Das Kartenspiel „Bist du sicher?“ enthält Fragen rund um das Thema Verbraucher*innenschutz zu den vier Themenbereichen Online-Shopping, Cybercrime, Apps und Games und Social Media. Neben reinen Wissensfragen gibt es Aktionskarten, die die Spieler*innen gemeinsam in der Gruppe absolvieren.

Das Kartenspiel ist für Gruppen von bis zu acht Personen konzipiert und eignet sich für die Altersgruppe 12-16 Jahre. Für eine Schulklasse mit mehr als acht Schüler*innen müssen mehrere Sets bestellt werden. Spielen mehrere Gruppen gleichzeitig, kann es im Raum lauter werden. Ein Spieldurchgang dauert ca. 45–90 Minuten.

Das Kartenspiel entstand in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.


Quelle: klicksafe (Link zu externer Webseite)


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