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15.06.2023 | News

KIM-Studie 2022

Die repräsentative Studie KIM (Kindheit, Internet, Medien) 2022 untersucht das Mediennutzungsverhalten der sechs- bis 13-jährigen Kinder in Deutschland. Wir stellen zentrale Ergebnisse der Untersuchung vor und zeigen Tipps und Hilfestellungen beim altersgerechten Medienumgang für Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Kinder.


KIM-Studie 2022 in 60 Sekunden erklärt

Was die KIM-Studie zeigt

80 Prozent der Erziehungsberechtigten sehen Gefahren für Kinder im Netz. Nur ein Drittel nutzt Möglichkeiten des technischen Jugendmedienschutzes.

Knapp die Hälfte der Eltern (48 %) geben an, dass ihr Kind allein ins Internet gehen darf oder dürfte. Dabei haben Eltern insgesamt ein ambivalentes Verhältnis zum Medienumgang ihrer Kinder: Einerseits sehen 86 Prozent Chancen für Kinder, Neues zu lernen. Andererseits stimmen 80 Prozent der Aussage zu, dass das Internet Gefahren für Kinder birgt.

 

Der Großteil der Eltern sieht die Schule, aber auch sich selbst als Erziehungsberechtigte in der Verantwortung, den Kindern den richtigen Umgang mit Medien zu zeigen. Trotzdem nutzen 68 Prozent der Erziehungsberechtigten keinerlei technische Hilfsmittel zum Schutz vor ungeeigneten Inhalten. Was die Bildschirmzeit der Kinder angeht, werden selten spezielle Maßnahmen getroffen. Etwa ein Drittel der Eltern prüfen, wie lange ihr Kind am PC, Laptop, Tablet oder Handy ist, ein Viertel tun dies bei der Spielkonsole.

 

Was wir für Sie tun

Wir unterstützen pädagogische Fachkräfte, Erziehungsberechtigte und Kinder im Umgang mit Gefahren im Netz.

Die EU-Initiative klicksafe, die von der Medienanstalt Rheinland-Pfalz koordiniert wird, bietet zahlreiche Hilfsangebote
kindergerechte Einrichtung des ersten eigenen Smartphones 
technische Konfigurierungen des Jugendmedienschutzes 
Infobroschüre für Eltern zu digitaler Abhängigkeit

Informationen zu technischen Schutzlösungen für Geräte, Dienste und Apps der Kinder finden Eltern auchunter:
medien-kindersicher.de

Für die Aufsicht des technischen Jugendmedienschutzes ist die Kommission für Jugendmedienschutz zuständig:
kjm-online.de 

 

Was die KIM-Studie 2022 zeigt

Die Nutzung von Suchmaschinen steigt mit zunehmendem Alter – meistens für Schule, Shopping oder Hilfsangebote.

Kinder erhalten viele Informationen aus ihrem direkten sozialen Umfeld, doch die Recherche im Internet steigt mit zunehmendem Alter immer weiter an. Knapp Zweidrittel der interneterfahrenen Kinder nutzt regelmäßig Suchmaschinen wie Google. Bei den zwölf- bis 13-Jährigen liegt die regelmäßige Nutzungsfrequenz sogar bei 80 Prozent. Hauptgrund für die aktive Suche nach Informationen im Internet sind schulische Aufgaben wie Referate oder Hausaufgaben (71%). Mehr als die Hälfte (51%) sucht – allein oder mit anderen – im Internet nach Dingen, die es kaufen möchte. 47 Prozent der Kinder surfen „einfach so drauf los“ und ein Viertel nutzt das Internet als Informationsquelle für Nachrichten.

 

Was wir für Sie tun

Wir fördern den kompetenten Medienumgang, damit Falschmeldungen und Betrugsmaschen Kinder nicht gefährden.

Die Aktionswoche „Woche der Medienkompetenz“ bildet eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote in Rheinland-Pfalz ab und vereint ein starkes Netzwerk an Partner*innen.
www.wmk-rlp.de

Die EU-Initiative klicksafe gibt Eltern außerdem hilfreiche Tipps, wie Kinder sicher im Netz surfen:
Checkliste von klicksafe „Ist mein Kind fit für ein eigenes Smartphone?
Internet-Tipps für Eltern
Familien-Checkliste zu Verschwörungstheorien und Falschmeldungen

 

Was die KIM-Studie 2022 zeigt

Mehr als die Hälfte der Kinder nutzt jeden/fast jeden Tag WhatsApp.

Bewegtbildinhalte anschauen und WhatsApp-Nachrichten verschicken: Das sind die häufigsten Internetaktivitäten der sechs- bis 13-Jährigen. Insgesamt liegt bei der regelmäßigen Nutzung das Ansehen von Filmen/Videos/Sendungen/Serien im Internet bei 71 Prozent. Der Kommunikationsdienst WhatsApp ist die bei Kindern am häufigsten genutzte App. 55 Prozent der Kinder nutzt WhatsApp jeden oder fast jeden Tag. Weitere relevante Applikationen bei den Sechs- bis 13-Jährigen sind TikTok, Snapchat, Instagram und Facebook.

 

Was wir für Sie tun

Wir geben Hilfestellungen bei Hatespeech, Cybermobbing oder sexueller Belästigung.

klicksafe informiert Eltern über Chancen und Risiken sozialer Dienste und darüber, welches Mindestalter in Social Media gilt:

Sicherer in Social Media - Tipps für Eltern
Instagram ab 13 - Whatsapp ab 16 - YouTube ab 18

Im Umgang mit Cybermobbing oder sexueller Belästigung benötigen besonders Kinder und Jugendliche altersgerechte Aufklärung und Unterstützung:

Ratgeber Cybermobbing
So machst du dein Kind stark gegen sexuelle Belästiung im Netz - Tipps für Eltern

Zu weiteren Infobroschüren von klicksafe:
Was macht mein Kind eigentlich bei YouTube?
Was macht mein Kind eigentlich bei TikTok?
Was macht mein Kind eigentlich bei Twitch?

FLIMMO ist ein Elternratgeber für TV, Streaming, YouTube und Kino und unterstützt Eltern, bei der Fülle an Angeboten den Überblick zu behalten und altersgerecht auszuwählen.
flimmo.de

medien+bildung.com liefert mit mit Play4-Toolkit und Kartenspiel innovative Medienbildungsstrategien gegen Sexismus und Diskriminierung:
www.medienundbildung.com

Die Offenen Kanäle in Rheinland-Pfalzbieten die Möglichkeit, sich in Schülerpraktika, Pflichtpraktika oder in Freiwilligendiensten in Mediennutzung, Medienerstellung und -gestaltung selbst auszuprobieren und weiterzubilden.
www.oktv-rlp.de

 

Was die KIM-Studie 2022 zeigt

Laptops, Tablets und Whiteboards kommen in der Schule vermehrt zum Einsatz.

Im Vergleich zu den vergangenen Erhebungszeiträumen (siehe Grafik) sind einige Veränderungen hinsichtlich des Einsatzes digitaler Medien in Schulen zu erkennen: Während die Nutzung von stationären Computern im Unterricht sinkt (2018: 31 %, 2020: 26%, 2022: 21 %), kommen vermehrt Whiteboards, Laptops und Tablets zum Einsatz. Mit Blick auf konkrete Tätigkeiten an den Geräten liegt das Schreiben von Texten vorne (49%). 42 Prozent recherchieren mindestens einmal pro Woche online in der Schule.

Was wir für Sie tun

Wir qualifizieren Lehrkräfte und fördern Medienkompetenz in schulischer und außerschulischer Bildung.

Mit dem Unterrichtsmaterial Durchs Jahr mit klicksafeerhalten Lehrkräfte unterschiedliche Medienpädagogik-Einheiten, die in die Jahresplanung integriert werden können:
Durchs Jahr mit klicksafe

Wie altersgemäßer Mediengebrauch in Schulen erlernt und umgesetzt werden kann, zeigt das Arbeitsmaterial zum „Internet-ABC“:
Mein erstes Internet-ABC. Begleitheft für Lehrkräfte

Im Sinne eines politischen Fitnessstudios bündelt das Democracy Gym von medien+bildung.com und klicksafe elf medienbasierte Methoden für die pädagogische Praxis.
Democracy Gym

Pädagogische Methoden zum Medienkompetenzerwerb und Unterrichtsideen finden interessierte Lehrkräfte in:
Wege zum Medienkomp@ss

Im Rahmen des Projekts „SCHULE mittendrin“ entwickelt medien+bildung.com thematische Lernszenarien und Methoden für die praktische Medienarbeit.
SCHULE mittendrin

Weitere kreative Ideen zur Medienarbeit in Schulen finden Interessierte unter:
medienundbildung.com/shop

Die Tatsache, dass immer mehr Bildungseinrichtungen mit Tablets arbeiten, schlägt sich auch in den Angeboten von Ohrenspitzer nieder: Lehrkräfte finden hier zahlreiche sogenannte „Hörhäppchen“, kleine Videos, die eine Methode filmisch erklären und die übers Whiteboard das eigenständige Lernen unterstützen:
ohrenspitzer.de/methoden/hoerhaeppchen
Methoden für die Tablet-Nutzung können ebenfalls kostenlos genutzt werden:
ohrenspitzer.de/methoden/tutorials/tutorials-fuers-ipad

Die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest, eine weitere Tochter der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, schreibt jährlich einen Wettbewerb „Medien machen“ aus, an dem schon Kinder im Kindergartenalter teilnehmen können. Kindertagseinrichtungen, Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen bietet sich so die Möglichkeit, im Wettbewerb mit anderen die eigene Arbeit besser einzuschätzen:mkfs.de/medien-machen-2
 

Was die KIM-Studie 2022 zeigt

Mit zunehmendem Alter spielen Kinder häufiger digitale Spiele.

Im Vergleich zur Untersuchung von 2020 zeigt sich eine große Kontinuität bei den Freizeitaktivitäten der sechs- bis 13-Jährigen: 92 Prozent treffen sich mindestens einmal in der Woche mit Freund*innen. Auch Medien nehmen einen wichtigen Teil in der Freizeit ein. Nach Einschätzung der Erziehungsberechtigten sind die sechs- bis 13-Jährigen an einem durchschnittlichen Wochentag rund 43 Minuten online. Der größter Anstieg im Vergleich zur Erhebung 2020 ist bei der regelmäßigen internetbasierten Bewegtbildnutzung zu sehen: 60 Prozent (+11 PP) der Kinder schaut mindestens einmal pro Woche Videos, Filme, Sendungen und Serien online, immerhin jedes fünfte Kind tut dies täglich. Im Altersverlauf ist ein weiterer Trend erkennbar: Mit zunehmendem Alter nehmen Schulaufgaben, das Lernen und auch digitale Spiele mehr Raum ein: 60 Prozent der Kinder spielen mindestens einmal pro Woche digital. Bei den zwölf- bis 13-Jährigen liegt der Anteil sogar bei 76 Prozent, wobei mehr als ein Drittel in dieser Altersgruppe jeden oder fast jeden Tag digital spielt.

 

Was wir für Sie tun

Wir geben Tipps für digitales Wohlbefinden und einen reflektierten Medienkonsum.

Die tägliche Online-Zeit kann in Familien zu Streit führen oder gar in einem Suchtverhalten enden. klicksafe liefert einfache Hilfestellungen und Tipps für mehr Gelassenheit im digitalen Familienalltag.
Zwischen Apps und Abendessen. Mehr Balance im digitalen Alltag

Mithilfe eines interaktiven Quiz und Plakaten können Jugenliche testen, wie gut sie sich mit digitaler Abhängigkeit auskennen und wie sie ihr digitales Wohlbefinden steigern können.
Digitale Abhängigkeit
Digitales Wohlbefinden

Welche Regeln dabei helfen, Medien sinnvoll zu nutzen, zeigt auch FLIMMO, ein Elternratgeber für Fragen der Medienerziehung:
Medienerziehung

Ohrenspitzer liefert auf 18 Methodenkarten Ideen für die reflexive Mediennutzung im Familienalltag und für ein besseres Zuhörklima zuhause:
Besser zuhören in der Familie
Außerdem bieten wir mit unserer Hörspiel-Datenbank „Töne für Kinder“ Orientierung im Hörbuch- und Hörspiel-Dschungel:
Töne für Kinder

 

Über die KIM-Studie 2022

Für die aktuelle KIM-Studie 2022 wurden in ganz Deutschland 1.219 Kinder und deren primäre Erziehungsperson befragt. Die Befragung fand im September und Oktober 2022 statt. Die Studienreihe KIM (Kinder, Internet und Medien) bildet das Medienverhalten der Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und 13 Jahren ab. Die repäsentative Studie liefert Basisdaten zum Umgang der Befragten mit Medien und liefert Angaben der Erziehungspersonen zum Mediennutzungsverhalten in der Familie.

Durchgeführt wird die KIM-Studienreihe vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), eine Kooperation der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR). Alle Ausgaben der KIM-Studienreihe seit 1999 sind auf der Webseite des mpfs abrufbar: 

www.mpfs.de/studien

 

Zum Download

Medienanstalt Rheinland-Pfalz - Was wir für Sie tun

Bürgermedien, Medienförderung, Medienkompetenz, Medienregulierung, Medienanstalt, Broschüre

Veröffentlicht am: 28.09.2023
Herausgeber*in: Medienanstalt Rheinland-Pfalz
pdf, 5 MB

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KIM-Studie 2022

Materialien, Studienreihe

Veröffentlicht am: 15.06.2023
pdf, 7,7 MB

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[kommunikation]@medienanstalt-rlp.de


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