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09.10.2023 | Medienkompetenz

Yearbook-Trend kostet Geld und Daten

Aktuell trenden auf TikTok und Instagram Bilder, die an die Jahrbücher aus den 90er- und 2000er-Jahren erinnern. Der Grund dafür ist der Yearbook-Trend. Dabei verwandelt eine App mithilfe Künstlicher Intelligenz Nutzer*innen in ihre früheren Ichs. Was an den computergenerierten Bildern, den sogenannten Deepfakes, problematisch ist und was Eltern beachten sollten, erklären wir in diesem Newsartikel.

Worum geht es beim Yearbook-Trend?

Am Hashtag „Yearbook“ kommen Social-Media-Nutzer*innen aktuell nicht vorbei. Zahlreiche Nutzer*innen teilen Bilder von sich, die scheinbar aus den 90er- und 2000er-Jahre stammen. Diese zeigen jedoch nicht wirklich deren jüngere Ichs. Die Bilder sind mit der App "Epik – AI Photo Editor" erstellt. Diese generiert mithilfe Künstlicher Intelligenz aus etwa zehn Selfies 60 „Yearbook-Fotos“, die an die Abschlussbücher aus alten Zeiten erinnern.

Warum ist dieser Trend problematisch?

Vor allem Jugendliche schließen sich gerne aktuellen Trends an. Das kann ein Grund sein, weshalb sich im Netz Jugendliche im 90s-Look präsentieren, die in diesem Jahrzehnt noch nicht einmal geboren waren. 

Der Yearbook-Trend hat seinen Preis. Zwar ist der Download der App vorerst kostenlos. Um die Jahrbuchbilder zu erhalten, müssen Nutzer*innen dann jedoch knapp 10 Euro investieren. Solche In-App-Käufe können gerade bei Kindern und Jugendlichen schnell zur Kostenfalle werden.

Zudem erkennen manche Nutzer*innen nicht, dass die Bilder künstlich generiert wurden und nicht die echten Fotos der Personen zeigen.

Zu guter Letzt ist wichtig zu beachten, dass das Unternehmen hinter der Epik-App zwar verspricht, die erfassten Daten zu löschen, sobald der ursprüngliche Grund für das Sammeln nicht mehr besteht oder Nutzer*innen drei Jahre lang nicht mehr mit der App interagiert haben. Allerdings steht in den Nutzungsbedingungen auch, dass hochgeladene Inhalte für Forschungs- und Entwicklungszwecke genutzt werden können.

Was sollten Eltern beachten?

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Sinnhaftigkeit von Social Media Trends und behalten im Blick, welche Bilder Ihr Kind in Sozialen Medien teilt bzw. in KI-Tools hochlädt.
  • Künstliche Intelligenz ist eine sich rasant weiterentwickelnde Technologie, die nicht mehr wegzudenken ist. Erklären Sie Ihrem Kind, wie KI funktioniert und welche Möglichkeiten und Risiken damit verbunden sind (Deepfakes, Deepnudes).
  • Achten Sie darauf, dass In-App-Käufe auf dem Smartphone Ihres Kindes deaktiviert sind.
  • Vermitteln Sie, dass im Netz hochgeladene Daten nicht mehr gelöscht werden können.

Quelle: klicksafe (Link zu externer Webseite)


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