Medien regulieren, Medienkompetenz stärken: Mit Blick auf die sich rasant ändernde Medienwelt müssen wir das eine tun, ohne das andere zu lassen. Aus der aktuellen JIM-Studie 2023, die heute veröffentlicht wird, wissen wir, dass 58 Prozent der Kinder und Jugendlichen online Hasskommentaren ausgesetzt sind. 23 Prozent haben ungewollt pornografische Inhalte im Netz gesehen. Es ist daher richtig und wichtig, Kinder und Jugendliche zu schützen und Rechtsverstöße konsequent zu ahnden. Das tun wir schon heute – etwa im Verbund mit unseren Kolleg*innen aus den übrigen Anstalten mit dem KIVI-Tool. Doch mit Regulierung und Verboten allein können wir unsere Demokratie heute wie morgen nur begrenzt stärken. Dies gilt insbesondere auch für KI-generierte Inhalte. Medienkompetenz als Demokratiekompetenz zu begreifen und zu vermitteln, gewinnt weiter an Relevanz. Ich freue mich daher sehr, dass wir als Medienanstalt Rheinland-Pfalz mit dem Projekt der Digitalbotschafter*innen in Rheinland-Pfalz und der EU-Initiative klicksafe ab dem kommenden Jahr 2024 weitere starke Medienkompetenz-Angebote eigenständig verantworten dürfen.

Herzlich

Dr. Marc Jan Eumann
Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz

58 Prozent der Jugendlichen begegnen Fake News im Netz, mehr als die Hälfte beleidigenden Kommentaren und 39 Prozent Hassbotschaften. 23 Prozent haben ungewollt pornografische Inhalte im Internet gesehen. Dies sind Ergebnisse der JIM-Studie 2023 (Jugend, Information, Medien) des Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), einer Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz, in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR), die heute veröffentlicht wurde. Wir haben zentrale Ergebnisse und Hilfestellungen für Sie zusammengefasst.

Deepnudes, Pornoclips, Dickpics: Jugendliche wachsen heute in einer sexualisierten Medienlandschaft auf. Ob freiwillig beim neugierigen Surfen auf Pornowebsites oder ungewollt durch Zusendung im Klassenchat – mit wenigen Klicks auf dem Smartphone kommen Kinder und Jugendliche mit Pornografie in Kontakt. klicksafe stellt daher den Safer Internet Day (SID) am 6. Februar 2024 unter das Motto „Let's talk about Porno!“. Im Mittelpunkt stehen dabei der Schutz und die Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über pornografische Inhalte, sexuelle Gewalt und digitale Grenzverletzungen.

Von der „Filterblase“ haben Sie sicher schon einmal gehört. Sie sorgt angeblich dafür, dass wir im Internet nur noch die Inhalte angezeigt bekommen, die unseren Interessen und Überzeugungen entsprechen. Und sie dient oft als einfache Erklärung für viele gesellschaftliche Probleme: Politische Radikalisierung, Spaltung der Gesellschaft, Demokratiemüdigkeit. Aber was wäre, wenn es die Filterblase gar nicht gäbe? Dr. Stephan Dreyer vom Hans-Bredow-Institut klärt im klicksafe-Podcast auf, warum wir die Filterblase wohl leider platzen lassen müssen.

Die ZDFtivi-Sendung „Young Crime“ beschäftigt sich mit typischen Jugenddelikten. Vorgestellt werden echte Fälle, die vor einem Jugendgericht verhandelt wurden. Die Sendung klärt spannend und authentisch über strafbares Verhalten und die daraus resultierenden Konsequenzen auf. Mit dem neuen klicksafe-Unterrichtsmaterial „Abzocke im Netz“ können Schüler*innen einen echten Cybercrime-Fall beurteilen, bekommen Informationen über Fake Shops und lernen Schutzmaßnahmen kennen. Das Material ist in Zusammenarbeit mit dem ZDF und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz entstanden.

Ein besonderes Jahr steht bevor, denn die Offenen Kanäle feiern ihren 40. Geburtstag. Auch der Bürgermedienpreis 2024 greift das Jubiläum auf. Das Motto lautet: „Mediale Teilhabe für unsere Region: Unverzichtbar! 40 Jahre Offene Kanäle“. Mit dem Preis werden jedes Jahr herausragende Leistungen ausgezeichnet. Pro Person können bis zu zwei Beiträgen eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31. März 2024. Die Preisverleihung findet am 29. Juni 2024 anlässlich des OK-Tages, dem großen Netzwerktreffen der Ehrenamtlichen, in Ludwigshafen statt.

Der 7. RadioNetzwerkTag findet am 5. Dezember in der Evangelischen Akademie Frankfurt statt. Eingeladen sind alle Radio-Newcomer – Nachwuchsjournalist*innen, -redakteur*innen, -moderator*innen, Auszubildende – und Ausbilder*innen sowie alle Interessierte, um gemeinsam mit renommierten Medienmacher*innen die aktuellen Trends in der Radiolandschaft in praxisnahen Workshops und Case-Studies zu diskutieren. Außerdem findet die Verleihung des Radiosiegels 2023 statt - der Auszeichnung für private Radiosender, die eine besonders vorbildhafte, fundierte und multimediale Ausbildung anbieten.

Besucher*innen der diesjährigen Content Convention am 22. November in Mainz konnten sich über ein besonderes Erlebnis freuen: In einem immersiven Dome, einer geodätischen Kuppel mit modernem Bewegtbild- und Soundsystem, zeigte die Medienförderung RLP eine Auswahl ihrer geförderten audiovisuellen Werke und Games-Projekte der vergangenen Jahre. In Kürze entscheidet eine Jury über die neuen Bewilligungen der aktuellen fünften Förderrunde, bei der insgesamt 96 Anträge eingingen.

Es geht auf Weihnachten zu, einmal mehr. Die Geschichte, die jetzt an vielen Orten erzählt wird, ist bekannt. Die Botschaft aber hat an Aktualität nichts verloren. Es gilt, die alte Geschichte immer wieder zu erzählen, als eine Geschichte, die Mut macht und neue Wege aufzeigt. Die Lese- und Zuhörtipps von Ohrenspitzer im Weihnachtsspecial sind als Anregung gedacht – kleine Kraftquellen, die helfen können, die Welt ein Stückchen heller zu machen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Blättern und Stöbern!

Der Versammlungsvorsitzende Albrecht Bähr ist als Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten (GVK) für weitere zwei Jahre bestätigt worden. Das entschieden die Vorsitzenden aller Gremien der 14 Landesmedienanstalten auf ihrer Sitzung am 7. November 2023. „Ich gratuliere Albrecht Bähr herzlich zu seiner Wiederwahl“, sagt Direktor Marc Jan Eumann. „Mit ihm hat die Gremienvorsitzendenkonferenz einen starken wie ausgleichenden Vorsitzenden im Amt bestätigt. Für die Gremien und das Medienland Rheinland-Pfalz ist diese Entscheidung ein absoluter Gewinn.“